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Kartoffelrose, Seifenkraut und 60 Hände

Junge Helfer unterstützen Naturschutz an der Ostseeküste

(JH,CM) Wer sich am Sehlendorfer Binnensee bei Hohwacht ein wenig auskennt, weiß, dass es früher dort den Campingplatz „Tivoli“ gab. Anfang der 2000er Jahre wurde dieser aufgegeben und die Fläche wurde von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gekauft und in ein Naturparadies verwandelt. Es entstanden Gewässer für bedrohte Kreuz- und Wechselkröten und Lebensraum für seltene Pflanzen und Vögel. Naturschutz funktioniert jedoch nicht ohne Pflege und dabei haben jetzt junge Leute tatkräftig geholfen.

Jede einzelne Pflanze wird mu hsam ausgegraben - Foto NABU
Jede einzelne Pflanze wird mühsam ausgegraben

„Unser Problem auf der Fläche sind sogenannte Neophyten“, erläutert Projektmanager Oliver Granke von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, „früher wurden zahlreiche Gartenpflanzen auf dem Campingplatz gepflanzt, die allerdings nicht heimisch sind und sich übermäßig ausbreiten“. Kartoffelrose, eine nicht heimische Gartenform des Seifenkrauts und Japanknöterich sind nur einige der Eindringlinge, zwar oftmals hübsch anzusehen, leider verdrängen sie jedoch nach und nach die ursprüngliche Dünenvegetation. Vor einigen Jahren wurden derartige Pflanzen bereits großflächig mit einem Bagger entfernt, dennoch muss in gewissen Abständen von Hand nachgearbeitet werden.

Dazu kam jetzt tatkräftige Hilfe von 23 jungen Menschen aus ganz Deutschland, die gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Schleswig-Holstein leisten. Im Rahmen eines Einführungsseminars lernten Sie dann an einem Tag die praktische Arbeit im Naturschutz kennen. Der NABU Lütjenburg, der die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bei der Flächenpflege unterstützt, hat die Aktion organisiert und half ebenfalls mit Ehrenamtlichen. Mit insgesamt dreißig tatkräftigen Helfern, Spaten, Grabegabeln und Ampferstechern, ging es den nicht heimischen Pflanzen zu Leibe. Fachlich angeleitet von Oliver Granke sowie Christina Mohwinkel vom NABU, die die zu bearbeitenden Flächen markiert hatten, gab es einen ganzen Tag schweißtreibende und mühsame Arbeit - mit deutlichem Erfolg. Am Ende ließen sich die ausgegrabenen Pflanzen kaum noch in den bereitgestellten Anhänger pressen.

Tatkräftige FÖJlerinnen und FÖJler helfen beim Naturschutz - Foto NABU
Tatkräftige FÖJlerinnen und FÖJler helfen beim Naturschutz

„Wir freuen uns sehr über die Hilfe, es wurde richtig viel geschafft“, resümiert Christina Mohwinkel und berichtet von interessanten Pausengesprächen: „Uns hat neben der Unterstützung besonders das Interesse unserer jungen Helferinnen und Helfer an der Natur und ihrem Schutz begeistert. Toll, dass die jungen Menschen sich so engagiert für unsere Natur einsetzen“.

Bilder: NABU