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Apfelernte und Saftpressen

(fs) An den beiden vergangenen Wochenenden drehte sich bei uns alles um die Äpfel von unseren Streuobstwiesen: Damit am 14.10. bunt gefüllte Obstkisten mit Früchten zur weiteren Verarbeitung bereitstanden, hatten sich unsere Aktiven am vorausgegangenen Sonntag zur gemeinsamen Apfelernte verabredet.

 

Nach den Vorbereitungen im Laufe der Woche war es dann so weit: Dank vieler helfender Hände wurden am Samstag alle geernteten Äpfel zu leckerem Saft verarbeitet.

 

Ernte am 08.10.

In Vorbereitung auf unsere öffentliche Aktion zum Apfelsaftpressen stand für uns bereits am Sonntag zuvor die Apfelernte auf dem Plan: Zwar waren bei diesem Termin noch nicht alle Apfelsorten reif für die Ernte, dennoch gab es noch reichlich Auswahl, um die mitgebrachten Klappkisten zu füllen.

Alle Handgriffe saßen, so dass sich die Kisten schnell füllten. Welche Äpfel wir im Apfelsaft haben wollten, stellten wir, wie sollte es auch anders sein, durch "Probieren" fest: Mal süß, saftig und größer, mal etwas säuerlicher, intensiv im Geschmack und eher kompakt. Die Vielfalt der verschiedenen Sorten wird später den Saft so besonders machen.

Das Fallobst, das wir in diesem Jahr überwiegend nicht für die Saftherstellung aufgelesen haben, bleibt für verschiedene Tierarten liegen, denen die süßen, überreifen Früchte eine wichtige Energiequelle vor dem kommenden Winter bieten können: Allerlei Schmetterlinge (hier Admiral und Tagpfauenauge) sowie andere Insekten tummelten sich auf den offensichtlich nur für uns nicht mehr allzu appetitlichen Obstresten.

Nach der obligatorischen Stärkungspause zwischendurch wurden bis zum frühen Nachmittag auch die übrigen Obstkisten gefüllt. Was sich bereits abzeichnete: Die hohe Qualität der Äpfel sollte uns in diesem Jahr viel Arbeit ersparen.

Mit bunten Äpfeln gefüllte Obstkisten
Am frühen Nachmittag waren die mitgebrachten Obstkisten gefüllt und für das Saftpressen bereitgestellt.

Saftpressen am 14.10.

Waschen

Zunächst wurden alle Äpfel gewaschen. Hierfür standen eine ausrangierte Duschwanne und ein Wasserschlauch zur Verfügung. Da wir fast ausschließlich saubere Früchte von den Bäumen geerntet hatten, war dies mit deutlich weniger Aufwand verbunden als im vergangenen Jahr.

Schneiden

Die "kleinteiligste" Aufgabe bestand im "Schnibbeln": Dabei wurden braune Stellen herausgeschnitten und die Äpfel für eine bessere weitere Verarbeitung geviertelt. Dank der vielen helfenden Hände gab es stets reichlich Nachschub für die nachfolgenden Stationen.

Mahlen

Im nächsten Schritt wurden die zerteilten Früchte im Obsthäcksler fein zermahlen und waren somit bereit für die Saftpresse.

Im Rahmen unseres Bingo!-Projektes Alte Sorten neu entdecken - Streuobstwiesen am Jägerberg konnten wir für diese Aufgabe eine elektrische Mühle erwerben.


Pressen

Lage für Lage wurde die große Presse befüllt, bevor mit hydraulischem Druck der Saft aus den in Presstücher eingelegten Apfelhäckseln gepresst wurde.

Mittagspause

Zwischendurch gab es auch an diesem Tag für alle eine warme Stärkung, zusätzlich zu den hier und da genaschten Äpfeln.

Erwärmen und Abfüllen

Um die Haltbarkeit des Saftes zu erhöhen, wurde er vor dem Abfüllen auf ca. 80°C erwärmt. Abgefüllt in 5L-Beutel (im Transportkarton) ist er nun problemlos für viele Monate haltbar. Der Saft kann ab jetzt in der Umweltberatungsstelle käuflich erworben werden. Der Erlös kommt dem Erhalt unserer Streuobstwiesen zugute.

Und der Trester?

Auch der aus den ausgepressten Früchten bestehende Trester fand noch eine Verwendung: Er wurde wie bereits im vergangenen Jahr von einem benachbarten Landwirt unkompliziert als Futter für seine Milchkühe abgeholt. Bei der angefallenen Menge an Material war dies für uns eine große Erleichterung.

Abschluss

Am Ende des Tages hatten wir zusammen mehr als 250 Liter Apfelsaft erzeugt, ehe wir die Gerätschaften wieder für ihre nächste Verwendung säuberten.

 

Wir danken allen, die an der Aktion mitgewirkt haben!

 

Ein großer Dank geht insbesondere an Familie Braun, die uns auch in diesem Jahr wieder ihre Räumlichkeiten in nächster Nähe zu unseren Streuobstwiesen für unsere Aktion zur Verfügung gestellt haben.

Bilder: Eva Süssner, Julia Schmidt, Enno Franck, Florian Schmidt