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Emily und das Salz-Hasenohr

Schülerin packt beim Schnuppertag im Naturschutzgebiet mit an

(jh,cm) Das Salz-Hasenohr ist eine unscheinbare Pflanze, die sich kaum auf einem Foto anschaulich darstellen lässt. Sie ist jedoch ausgesprochen selten, vom Aussterben bedroht und an der Ostseeküste fast vollkommen verschwunden. Emily ist eine fünfzehnjährige Schülerin, die sich sehr für Natur interessiert und jetzt Gelegenheit hatte, einmal im Naturschutzgebiet am Sehlendorfer Binnensee etwas über das Gebiet und die notwendigen Arbeiten zu erfahren und gleich Hand anzulegen. Und dann gibt es dort noch eine Herde zotteliger Highlandrinder, die eigentlich einen wichtigen Job machen, aber zeitweise doch ausgesperrt werden müssen.

Schülerin Emily Braun (rechts) mit Christina Mohwinkel vom NABU beim Zaunbau

Schülerin Emily Braun (rechts) mit Christina Mohwinkel vom NABU beim Zaunbau


„Naturschutz ist nicht immer einfach und oftmals müssen viele Aspekte gleichzeitig berücksichtig werden“, erläutert NABU-Schutzgebietsreferentin Christina Mohwinkel für das Naturschutzgebiet Sehlendorfer Binnensee. „Einerseits geht es um Pflanzen, andererseits um zahlreiche Tierarten bis zu seltenen Käfern, insgesamt eben um den komplexen Erhalt ganzer Lebensgemeinschaften“. Um das in relativ kleinen Naturschutzgebieten zu gewährleisten, sei ein kluges Management erforderlich. Am Sehlendorfer Binnensee ginge es insbesondere darum, küstentypische Landschaftsformern zu erhalten und nicht verbuschen zu lassen, dafür seien die Highlandrinder zuständig, die ganzjährig die Flächen beweiden. „Manchmal ist das allerdings zu viel des Guten, denn die Rinder fressen leider auch gerne seltene Pflanzen“, so Mohwinkel weiter. Um das zu unterbinden, haben die Stiftung Naturschutz als Flächeneigentümerin, die Naturschutzbehörde und die NABU- Schutzgebietsbetreuer bereits im letzten Jahr beschlossen, bestimmte Weidebereiche zeitweise auszusparen. Mit Erfolg, denn plötzlich entwickelten und vermehrten sich dort wieder ausgesprochen seltene Pflanzen wie eben das Salz-Hasenohr, die Natternzunge, Echter Sellerie und weitere Arten der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten.

Die zotteligen Highlandrinder sind für die Landschaftspflege zuständig
Die zotteligen Highlandrinder sind für die Landschaftspflege zuständig

Auch in diesem Jahr sollen die Beweidungspausen wieder bis zum Hochsommer stattfinden, um die positive Entwicklung fortzusetzen. Dazu haben die ehrenamtlichen NABU-Schutzgebietsbetreuer jetzt einige Bereiche abgezäunt und hatten dabei Unterstützung der Schülerin Emily Braun, die mit Begeisterung mithalf und die Informationen über die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten geradezu aufsog. „Wir freuen uns, wenn sich gerade junge Menschen für die Natur und ihren Schutz interessieren“, sagt Christina Mohwinkel. Emily ist sich jedenfalls sicher, dass sie später beruflich eine Arbeit mit Natur und Tieren machen möchte.

Bilder: Jürgen Hicke