NABU-Ehrenamtliche bereiten Brutsaison 2024 in Sehlendorf vor
Wenn die Seeschwalben kommen soll alles vorbereitet sein, damit die inzwischen seltenen Vögel optimale Bedingungen vorfinden. Dazu hat das Ehrenamtsteam des NABU Lütjenburg jetzt die Voraussetzungen geschaffen und bei mehreren Arbeitseinsätzen Brutflöße startklar gemacht, eine neue Brutfläche vorbereitet und zusätzlich den Weg zur Aussichtsplattform instandgesetzt, damit Einheimische und Touristen daran teilhaben können.
„Wir hatten am Sehlendorfer Binnensee im vergangenen Jahr ein sehr erfolgreiches Brutjahr unserer Flussseeschwalben“, berichtet NABU-Schutzgebietsreferent Jürgen Hicke mit ein wenig Stolz, „Etwa 65 Nachkommen haben die Vogeleltern 2023 großgezogen. Damit war es ein besonders erfolgreiches Jahr“. Hicke hofft, dass die Vögel gut durch den Winter im Süden Afrikas gekommen sind und dieses Jahr den Erfolg noch toppen können. Die agilen Vögel brüten auf mehreren Brutflößen, wo sie vor Beutegreifern geschützt sind. Im Frühjahr sind jeweils einige Wartungsarbeiten vorzunehmen, außerdem wurde eine Kamera auf einem der Flöße montiert, damit das Geschehen genau beobachtet werden kann.
Besonders selten und stark gefährdet sind ihre kleinen Verwandten, die Zwergseeschwalben. Sie waren bis vor etwa 10 Jahren regelmäßige Brutvögel in Sehlendorf, sind seither jedoch fast verschwunden. Der NABU hat daher nun im geschützten Strandbereich eine Fläche mit einem engmaschigen Elektrozaun versehen, wo Zwergseeschwalben, aber auch Austernfischer, Sandregenpfeifer und andere Brutvögel vor Füchsen und Marderhunden sicher sind. Während diese Fläche im streng geschützten Bereich des Naturschutzgebietes mit einem absoluten Betretungsverbot liegt, können Besucher die Flussseeschwalben am Sehlendorfer Binnensee sehr gut beobachten. Mitten im Gebiet liegt eine Beobachtungsplattform mit einer informativen Beschilderung von der sich das Treiben der agilen Vögel hautnah erleben lässt. „Der Weg zur Plattform war durch die Herbst- und Winterstürme ziemlich matschig geworden“, erläutert der NABU-Schutzgebietsreferent, „daher haben wir ihn mit unseren ehrenamtlichen Helfern mit Kies ausgebessert.
Wir legen Wert darauf, Naturschutz und Naturerlebnis zu verbinden, wo es ohne Störung geht. Das geschieht in guter Zusammenarbeit mit den Gemeinden Hohwacht und Blekendorf, diesmal hat Hohwacht den Kies für den Weg geliefert“. Fast etwas kitschig aber wahr sei es, dass genau während des Arbeitseinsatzes die beiden ersten Flussseeschwalben des Jahres
Bilder: Jürgen Hicke